Der Schutzengel ist keine Fabel, er existiert

Papst Franziskus: Predigt am Vormittag des  02.10.2014. Rom (ZENIT.org) Eigene Übersetzung.

Der Schutzengel “ist keine eingebildete Lehre, sondern eine Realität”, sagt Papst Franziskus an diesem 2. Oktober, dem Fest der heiligen Schutzengel: Jeder hat einen Engel “an seiner Seite”, “der ihn führt”, als “Reisebegleiter”.

Der Papst kommentierte das Evangelium, in dem “die Lehrlingen untereinander streiten, wer der Größte ist: Diese ersten Bischöfe litten unter der Versuchung des Karrierismus” (vgl . Mt 18,1-5,10).

Jesus gibt ihnen „die rechte Haltung“, nicht die „zu sehen, wer der Größte ist“, sondern „die des Kindes“, mit anderen Worten eine Haltung der „Fügsamkeit“ im Bewußtsein, „Rat zu brauchen, Hilfe zu suchen“: „Das ist der Weg … Kinder sind der Kontemplation näher“, denn ” ihre Engel im Himmel sehen unaufhörlich das Angesicht des Vaters im Himmel “.

“Wenn ein Mensch denkt, er könne alleine gehen, irrt er sich, er verfällt in Stolz, er denkt, er sei großartig und unabhängig.” „Er denkt, dass er groß und unabhängig ist“. Aber “niemand ist alleine unterwegs” und niemand könne “denken, er sei allein”.

Denn in der Traditionder Kirche hat jeder einen Schutzengel „an seiner Seite“, „der ihn führt, der ihn die Dinge fühlen lässt“, als „Geselle“. “Das ist keine eingebildete Lehre über die Engel, sondern eine Realität … Der Schutzengel ist an meiner Seite”,  betonte der Papst und zitierte den Psalm von heute: “Der Herr hat seinen Engeln beauftragt, euch auf all euren Wegen zu behüten” (Psalm 90,1-6.10-11).  

Der Papst ermutigte, “nicht gegen seine Stimme zu rebellieren”, sondern “auf ihn zu hören und seinem Rat zu folgen”, denn  der Schutzengel “führt den Menschen bis zum Ende seines Lebens”.  

Diesen Gesellen zu vertreiben „ist gefährlich“, denn „kein Mann, keine Frau kann sich selbst Rat geben“: Er kann einem anderen Rat geben, „aber für sich selbst braucht er den Heiligen Geist, einen Schutzengel“. Der Papst schloss mit der Einladung zu einer Gewissenserforschung: “Wie ist meine Beziehung zu meinem Schutzengel? Höre ich ihm zu? Grüße ich ihn am Morgen? Bitte ich ihn, mich im Schlaf zu beschützen? Spreche ich mit ihm? Soll ich ihn um Rat fragen?”